Solidarität, Zusammenhalt, Rücksicht

Anlässlich der aktuellen Ereignisse beobachten wir mit Freuden täglich Dinge, die man, an so manchem Tag, in den letzten Jahren, beinahe vergessen hätte. „Es menschelt“ in Selb. Und wir als Feuerwehr kommen nicht umhin, uns zur aktuellen Situation in einigen Zeilen zu äußern…

Werte wie Solidarität, Zusammenhalt, Rücksicht und Freundschaft sind Werte, für die Ihre Feuerwehren täglich einstehen, (für) die wir leben und die wir vermitteln möchten. Denn anders geht es bei uns nicht.  Anders kann man nicht zusammenarbeiten, anders kann man unsere täglichen Herausforderungen nicht bewältigen. Für den Einen ist die Feuerwehr nur ein Hobby, er erscheint zur Übung und zum Einsatz, vielleicht auch zum einen oder anderen Kameradschaftsabend – für den Anderen sind die Kameraden eine Familie, hier lebt er, hier hat er Freunde gefunden mit denen er auch seine Freizeit gestaltet. Doch eines haben beide gemeinsam: sie tun Ihren Job aus Überzeugung und sie glauben an unsere Werte! Sie werden im Einsatz füreinander einstehen, einander helfen und füreinander da sein. Wenn es darauf ankommt, ist bei uns niemand allein gelassen. Dafür muss man sich nicht kennen und dafür muss man nicht eng befreundet sein. Das sind Grundlagen des täglichen Lebens – die das Leben positiv gestalten und es auch ein Stück weit einfacher machen. Das sind die Werte, für die wir einstehen.

Seit der Bekanntgabe einschneidender Maßnahmen, die das Privatleben jedes Einzelnen Bürgers erheblich beeinträchtigen, beobachten wir. Wir beobachten, wie die Werte, die wir als so wichtig empfinden und für die wir Tag für Tag kämpfen, sich wie ein guter Geist durch unsere (und auch alle anderen) Stadt ziehen. Wir erleben täglich, beim Einkaufen oder auch im Berufsleben, wie eine Menschlichkeit in uns alle zurückkehrt, die wir in der Form lange nicht erlebt haben. Es baut sich ein unglaublich starkes Gerüst auf, mit genau diesen Werten als Fundament. Wir erleben Zusammenhalt, Rücksichtnahme und Verständnis – Dinge die wir bei unseren Einsätzen immer gerne einfordern würden, in einem unglaublichen Ausmaß. Der ein oder Andere kann vielleicht noch bei Großeltern erfragen, wie die Situation war, als es Deutschland deutlicher schlechter ging als heute. Wir sind sicher, der Menschlichkeit hat die schlechte Wirtschaftslage nicht geschadet… Heute: Ganz junge Leute gründen kurzerhand einen Einkaufsservice für Hilfsbedürftige und Menschen aus „Risikogruppen“ oder hängen Schilder im Wohnhaus auf, wo sie Ihre Hilfe anbieten – und zwar privat, freiwillig und ohne Zwang. Die Menschen teilen sich die letzten drei Packungen Tomatenmark. Leute bedanken sich beim Personal im Supermarkt, ob direkt an der Kasse, oder öffentlich in Social Media. Und um es nicht außen vor zu lassen: diverse Organisationen und Einrichtungen (auch wir) haben von einer einzelnen Privatperson ein Schild erhalten, das „DANKE“ sagt. Da muss man erstmal drauf kommen! Alles nur kleine Beispiele, aus dem aktuellen Alltag, aber sie freuen uns so sehr, dass wir glauben es sei der richtige Zeitpunkt FÜR UNS einmal ganz offen und ehrlich DANKE zu sagen.

DANKE für Ihr Verständnis. DANKE, dass sie Rücksicht nehmen auf Ihre Mitmenschen. DANKE, dass Sie alle sich so großartig Verhalten.

Wir als Organisation, die wir unsere Freizeit in den Dienst der Bürger stellen, wünschen uns für die Zukunft, dass Sie alle nie vergessen, wie gut es sich angefühlt hat, sich so solidarisch jedem Mitmenschen gegenüber zu Verhalten und hoffen, dass wir alle diese Werte für die kommenden, besseren Zeiten beibehalten.

Ihre Feuerwehr Selb