Feuerwehr Selb rückt zum ersten Mal nach Tschechien aus

Am vergangenen Freitag schellten die Funkmeldeempfänger der Freiwilligen Feuerwehrleute der Stadt Selb. Nichts besonderes eigentlich, dachte man noch bis zur Alarmierungsdurchsage. „Alarm für die Feuerwehr Selb. Mokriny – Brand Hochhaus – hohe Personenanzahl – alarmiert nach B4“, hieß es in der Durchsage. Ein hoher Adrenalinausstoß bei den Feuerwehrleuten, geht es hier doch um das Leben vieler Menschen. Dazu ist das der erste Einsatz auf tschechischem Boden seit 1945. „Da muss ja ganz schön was los sein, wenn die uns brauchen“, denkt man, denn in Asch gibt es schließlich eine Berufsfeuerwehr. Die nächste Drehleiter allerdings steht in Eger und eine solche ist bei so einem Einsatz natürlich unabdingbar. „Also schnell ins Gerätehaus“, dachten sich 23 Aktive und eilten zu ihren Fahrzeugen um in die Wehr zu fahren.

Gefordert waren laut Alarmfax ein Löschgruppenfahrzeug, eine Drehleiter und ein Tanklöschfahrzeug (das Wassernetz in Asch ist nicht zu vergleichen mit dem unsrigen, weshalb viele wasserfördernde Fahrzeuge bei Bränden immer benötigt werden). Man besetzte also diese Fahrzeuge – plus ein Führungsfahrzeug – und machte sich auf in Richtung Mokriny. Auf Bereitschaft im Gerätehaus befanden sich sogar noch genügend Leute um ein weiteres Gruppenfahrzeug zu besetzen. Nach einiger Zeit war die Kolonne in Mokriny angekommen und die Lage erkundet. Die erste Lagemeldung besagte, dass keine weiteren Kräfte erforderlich waren, weshalb man die Bereitschaft auflöste. Auch handelte es sich nicht um ein Hochhaus mit mehr als 7 Stockwerken, wie es auf dem Alarmfax stand, sondern um eine Art Lagerhalle. Vermutlich lief in der Übersetzung etwas schief. Umso besser, denn das bedeutet: weniger Menschen in Gefahr.

Man unterstützte also die Feuerwehr Asch mit der Bereitstellung der Drehleiter und einigen Atemschutzgeräteträgern beim Löschen des Feuers und bei den Aufräumarbeiten.